Solche Verbrechen mitten unter uns!!
"Was sind das für Frauen, die zu so etwas fähig sind", fragt man sich
unwillkürlich angesichts des neuesten Falles von gefährlicher
Vernachlässigung, der sich letztes Wochenende ereignete. ...
Wie erst jetzt bekannt wurde, befreite die Polizei am Sonntag gegen
Mittag aus einer Hochparterrewohnung einen kurz vor dem verdursten
stehenden, schlecht ernährten 47-jährigen Mann. Nachbarn hatten die
Ordnungshüter alarmiert.
Die Lebensgefährtin des Mannes, war am Morgen für ein Wochenende mit den
Kindern zu den Großeltern gefahren.
In der Wohnung fanden die Mitarbeiter der Polizei keinerlei
altersgerechte Getränke. "Nur Wasser, Tee und Säfte, so was habe ich
noch nie gesehen", so der noch sichtlich mitgenommene Polizeibeamte. Er
und seine Kollegen erleben so einiges, aber in jener Wohnung fanden sie
nicht einmal genügend Nahrung für eine einzige Männermahlzeit. Nur
Müsli, Milchprodukte und Rohstoffe wie Kartoffeln, Reis oder Eier, die
vor dem Verzehr erst noch verarbeitet werden müssten, befanden sich in
der Küche.
Die Regale der Wohnung quollen über von kulturwissenschaftlicher
Fachliteratur. Aber es fand sich keine einzige Männer-, Auto- oder
Fußballzeitschrift. Auch kein Fernseher. Die Beamten brachten den Mann
in eine Kriseneinrichtung der gastronomischen Hilfe, "Klein's Brauhaus"
in der Bahnhofstraße. Der Leiter der Einrichtung päppelte den Mann
persönlich mühsam über Stunden mit Bier und Korn wieder auf. Mitarbeiter
des zuständigen Pizzaservice verteilten Ihre Notrufnummer - auch in der
unmittelbaren Nachbarschaft des Mannes.
"Warum erst jetzt!?" fragten einige?
Oftmals sind Männer, die Opfer dieser Form von Vernachlässigung geworden
sind, schlicht und einfach nicht in der Lage, selbst um Hilfe zu bitten.
Seit sich schnurlose Telefone in den Haushalten allgemein durchgesetzt
haben, wissen oft nur noch die Frauen, wo in der Wohnung sich diese
Telefone befinden.
Junge Frauen seien mit der Haltung und Pflege eines Mannes häufig
überfordert. Der zuerst possierlich wirkende Mann werde schnell zu einer
Belastung, wenn er nach der Balz seine typischen Verhaltensweisen der
Sesshaftigkeit ausbilde. Spätestens wenn die ersten Kinder da seien,
bleibe den Frauen neben ihrer Berufstätigkeit kaum noch Zeit für den
Mann. Böse Absicht sei es eigentlich so gut wie nie, die Frauen dazu
bewege, ihren Mann alleine zu Hause zu lassen. Aber Fälle wie dieser
erschüttern auch die Einsatzkräfte. "Der Ärmste hat bloß noch 90 Kilo
gewogen." Fassungsloses Kopfschütteln.
Dem Mann geht es glücklicherweise wieder den Umständen entsprechend gut.
Aber das Entsetzen bleibt. Nachbarn und Anwohner stellten Flachmänner
und Sixpacks unter dem Balkon des Opfers auf und entzündeten Kerzen.
Auf einem handgeschriebenen Zettel steht die Frage: "Warum?"
Sie bewegt hier alle.