Ich habe die Aufzeichungen der letzten Tagen in Stichpunkten nach Themen geordnet, ich poste hier einfach mal dass was so auch im WG-Blog steht und im Berliner Freifunk auf unserer Intranetseite.
Da das alles aus Stichpunkten zusammengeschrieben wurde, klingt es mitunter nicht zusammenhängend, ist vielleicht dennoch für den ein oder anderen interessant genug.
Die massen an Tipp- und rechtschreibfehlern bitte ich zu entschudligen, vieles entstand unterwegs und ich habe aktuell nicht die Muße das alles nochmal durchzugehen.
Wir haben während der gesamten Fahrt auch intensiv die Medien verfolgt, genauer die Russischen, ukrainischen, polnischen sowie DW, BBC, CNN und Co.
Mal abgesehen von den üblichen Vorurteilen und staatlicher Propaganda (russische medien sind aktuell wirklich nahezu ungenießbar) fiel uns genereall auf das vieles von dem was da geschrieben und berichtet wird arg dramatisisert ist und in nicht wenigen Fällen sogar völlig von den realitäten vor ort abweicht.
besonders deutlich ist das in Bezug auf die poltitischen Wünsche und Hoffnungen aufgefallen:
davon dass die maidanbefürworterriege keineswegs komplett demokratisch ist hörte man (natürlich) in den russischen und den polnischen medien. Erst genannte sind leider wirklich so realitätsfremd dass sie keiner weiteren erwähnung würdig sind.
Richtig ist aber, dass es durchaus auch eine erstartkende nationalistische Tendenz gibt in der Ukraine, das fiel uns schon in Lviv deutlich auf.
Das in den polnischen medien dass sofort zu einer befürchtungshaltung e´wegen etwaiger Ukrainisch-Polnischer-Differenzen führt, sollt man nicht zu ernst nehmen. Wohl aber das es solche nationalen tendenzen bei einer kleinen minderheit - die dafür aber umso aktiver agiert - gibt.
Ich brauche nciht erst erwähnen dass unsere Gruppe das einheitlich kritisch sieht: Einige von uns sind sehr wohl sehr patriotisch, aber versuchen dass weniger in eine gegen andere gelenkte bahn zu artikulieren - andere (darunter auch ich) lehnen jede Definition von Begriffen wie Volk, nation etc. als künstlich und geschichtlich völlig überholt ab.
Zu betonen ist allerdings, dass keiner von uns auch nur zu irgendeinem Zeitpunkt der Reise das gefühlt hatte die Ukraine drohe ernsthaft in nationalistische oder isolatorische gefilde abzudriften. im gegenteil,
wir alle wurden meist offen und freudnlich, bisweilen sogar sehr herzlich empfangen, und dass auch obwohl wir sichelrich immer ein wneig Grund zum Anecken boten, für die einen waren es die (West)"Europäer" unter uns die man argwönisch beobrachtete, immer nach dem motto, "was geht euch das an", für die anderen waren es die Russen in unserer Gruppe.
Bis auf einige wenige Vorfälle war man aber stets freundlich, oder zumindest höflich und das Wort hat man uns auch nur selten verboten.
Vieles wird wie bereits erwähnt übertrieben dargestellt. kaum jemand hier will eine bedingungslose Annäherung oder eingliederung an/in die EU. Im gegenteil die Ukraine ist, aus gutem Grund, Stolz und Apicht auf ihre Souveränität.
Richtig ist allerdings dass eine überwältigende mehrheit der menschen offenkundig Veränderngen will, und die sollen durchaus nach westlichem Vorbild erfolgen - aber keineswegs Blind.
Angesichts der massivem Probleme mit Vetternwirtschaft und Korruption ist gerade in wirtschaftlicher hinsciht eine öffnung nach "westen" gewünscht. Das eine solche dem Land kaum Schaden kann - wenn schrittweise und mit Bedacht vollzogen - ist einem spätestens bei betrachtung der Alternativen klar.
Bei den Sozialreformen - die mindestens ebenso notwenidg sind - muss noch dringender aber auch vorsichtiger gehandelt werden. Ob und in wieweit hier Europa eine Vorbildfunktion haben kann und sollte darüber gehen die Meinungen weit auseinander (sowohl bei denen mit denen wir zusammenkamen als auch bei uns) ... doch gerade das,
also die diversität der einstellungen hierzu, ist ein gutes Zeichen. Verringert sie doch die Gefahr blindlings einem fehlgeleiteten Reformwahn zu verfallen oder einfach unkritisch fehler anderer Europäischer Staaten zu wiederholen.
Politische Vielfalt die sich so rasch entwickelt birgt sicher so manche gafhr ist aber auch ein enormes Potenzial für die Zukunft, und so mancher EU-Staat bedürfte hier eher einer lektion durch die "Maidan-Ukraine" (z.B. auch Polen und Italien - nur um hier mal zwei krasse Beispiele zu nennen).
Da sich während unseres aufenthaltes der Fokus auf die krim legte und wir dem folgten, auch hierzu ein paar zeilen:
Absolut falsch ist das es auf der krim eine mehrheit für eine eingliederung in die russische Föderation gibt. Nahezu niemand mit dem wir sprachen hält das für wünschenswert oder möglich, selbst die allermeisten Russen in der Region (wir hatten viele interessante, aber nicht immer einfache gespräche) lehnen das kategorisch ab.
Mehr autonomie wird vorallem gewünscht - und auch hier darf man die Beurteilung das es eine merheit dafür gebe nciht überbewerten. Der Grund: Die meisten medien unterteilen die Bevölkerung vor Ort in russen/russischspr. Krimbewohner, ukrainischspr. Krimbewohner und Krimtataren.
Bis auf letztere - und auch da nicht immer - sind die Gruppen aber gar nciht klar auszumachen. Wer gehört denn wozu? Das wäre wie wenn man mich fragt ob ich Berliner oder Ostdeutscher bin ... schlicht für die Menschen vor ort eine völlig irrsinnige Unternteilung, denn nur wneige würden sich selbst eindeutig zuordnen - und die haben dann meist ganz eigene Gründe dafür.
Der konflikt wirkt auf der krm von vorne bis hinten künstlich. Und die Bericht erstattung ist es auch.
Da wird verbreitet der russische Konsul habe mehreren hunderten übergelaufener Ukrainischer Soldaten russische Pässe ausgestellt ...
Dumm nur, dass der russiche Konsul zeitgleich in Sevastopol war, schräg gegenüber unserer pension, und da war nichts los. das es auch sonst keinen Grund geben dürfte für ukrainische Soldaten 8die zumeist us der ganzen ukraine kommen und nciht von der krim stammen - welcher Bundeswehrsoldate in berlin stammt wohl aus berlin) einen russischen Pass zu wollen ... genau: keinen.
Wenn nun aber schon BBC und Co anfangen RT zu zitieren ... oh mein Gott ....!
Da sind wir dann auch gleich bei einem anderen punkt: Spannedne interviews werden da gezeigt:
Zum Beispiel mit einer jungen frau in Zivilkleidung, mit einem großen Transparent, auf das die russische Flagge gemalt worden ist. Die wird dann zur Hauptnachtichtenzeit im russischen Fenrsehen als russischspr. Krimbewohnerin beschrieben und äußert sich lauthals über vermeintliche Aggressionen von ukrainischen Marine angehörigen gegenüber der örtlichen bevölkerung.
1) ukrainische marine angehörige in uniform sieht man kaum ausserhalb des entsprechenden hafenteils.
2) der Akzent der Frau ist so auffällig Moskauer Redeart, dass wir schon während wir das Interview sehen ahnen: da stimmt so gar nichts
3) die selbe Frau steht einige stunden später in russischer Uniform und mit gebundenen haaren als Wachsoldatin am Konsulat gegenüber
Auch genial sind die vermeintlichen Milizen, deren Uniformen nicht nur die Camouflage der russischen Objektschutzverbände haben, sondern, die auch Karten brauchet um sich in der doch vermeintlichen Heimat zurecht zu finden.
Mal zurück zum Punkt der Autonomie die man sich wünscht: Wichtig ist zu wissen, dass die ukraine ein einheitsstatt ist, also anders als etwa deutschland den regionalen verwaltungen kaum kompetenzen zugesprochen sind. Das gilt auch für die "Republik" Krim. Der begriff Repubnlik ist (und war es auch vor 1951) jnur ein Name, der nahezu keine eigentliche bedeutung hat. die minimalen Wahlbeteiligungen für die regionalen Parlamente sind daher:
a) absolut verständlich, wie interessant sind denn komunalwahlen?
b) kaum als legitimiert zu betrachten mit eigene internationale gespräche wie etwa das hilfegesuch an Putin, zu führen - der Vorsitzende einer BVV wird ja auch kaum Frankreich um hilfe Bitten um etwaige autonomie gegenüber berlin zu erreichen.
Das soll keines wegs heißen das die Autonomiewünsche nciht teilweise sehr gerechtfertigt sind. und genau deshalb wird man auch unter den ukranischspr. und den tatren hier viel zustimmung finden. Wie wiet dies Autonomie gehen sollte ist natürlich bei jedem anders gesetzt.
Den Weg der Isolation und Verarmung wie etwa in Abchasiens oder Südossetien (ansonsten nur sehr bedingt vergleichbar), will hier aber nahezu niemand gehen - gerade auch niemand von den vermeintlichen prorussischen Bevölkerungsteilen - ausgenommen einiger radikalisierter Überaktivisten - bei denen zumindest unserer Erfahrung anch sogar zu bezweifeln ist das sie bis vor 3 Monaten jemals auf der krim waren.
Dima, der als Journalist in Abchasien war, meint nur: " So blöde ist niemand, wer darauf aus ist, wurde massiv bestochen, anders wäre so eine Einstellung nicht erklärbar."
Ob ein Föderaleres System die Wogen glätten kann und zumindest die gemäßigten mehrheiten aller Bevölkerungsteile hinter sich bringen kann, wäre wohl zumindest einer Überleguung wert.
Das die lokal Verwalrtung daran kein Interesse hat ist verständlich. Für sie gibt es nur zwei möglichkeiten: massive Annäherung an Russland (dadurch könnte man mit entsprechenden represalien wohl wiedergewählt werden) oder weiterhin nahezu bedeutungslos bleiben (womit wohl die beiteilung bei den entsprechenden wahlen gering bleiben würde und man so weiter sien einkommen sichert.
Dass man mit dem Referendum für mehr Autonomie eben gerade nciht den Weg von unten nach oben geht, zeigt schon dessen Formulierung. Und spätestens damit hat man seine Ernsthaftigkeit gegenüber Kiew wohl verspielt.
das wiederum macht klar dass es der lokalen verwaltung nicht um Autonomie geht. Vielmehr gießt man Öl in das feuer eines künstlichen Konfliktes und es viel zu offensichtlich das man dabei ausschließlich den Interessen anderer dient, um es zu ignorieren.
Wir konnten es kaum prüfen noch wollen wir den ukrainischen medien nach dem munde reden, aber dass stümperhafte herumpoltern der lokalen verwaltung und das diletantische Gebahren der russischen Militärs auf der Krim haben uns nur allzu deutlich vor Augen geführt wie sehr dieser ganze Konflikt von Außen konzertiert ist und alles andere als den Bewohnern der Krim zugute kommt.
Sonntag abend hatten wir eine besonders interessante Unterhelatung, die erwähnenswert ist:
In einem kleinen Lokal, in dem wir zu Abend aßen; es schien eine vorallem von russichen marineangehörigen besuchte Kneipe zu sein - dass wussten wir vorher nciht, das garantiere ich.
Wie immer fielen wir als "strangers" auf - wohl auch weil offizielle Vertreter und medien vornehmer speisen, und so kam es schnell zu einem Gespräch. dass muss man allen zu gute halten: gerade in den einfacheren Lokalen und gegenden kommt man immer ins gespräch und wird dabei nie herablassend behandelt noch wird man umgarnt.
Wie auch immer ienige der matrosen setzten sich zu uns an den tisch, zwei von ihnen waren in uniform die anderen in zivil. und so kam man von einem Thema zu anderen. erst der übliche smalltalk: wo kommt ihr her, warum seid ihr hier ...
Und dann natürlich auf das aktuelle geschehen.
Einer der uniformierten erklärt uns ganz offen: "Wir sind die, die das am Ende alles ausbaden müssen. mir ist und war sch...egal wer in Kiew regiert. man hätte sich schon geeinigt und wir hätten hier (in Sevastopol) bleiben können. Aber jetzt?"
Ein anderer erläutert: "Sieh mal: Wenn jetzt Kiew wieder die Kontrolle hat, wird man uns früher oder später hier loswerden wollen, und auch wenn der pachtvertrag bleibt, wird man uns hier anders behandeln als vorher."
Die Wirtfrau (wie aus dem Bilderbuch, ne dicke, aber sehr freundliche Fau mit massiver laut polternder Stimme ) mischt sich ein: Ja was solls, so oder so wird es uns hier schlechter gehen: entweder die russische marine haut ab oder die ukrainische, in jedem fall verliert man einen der beiden wichtigsten Geldbringer."
Ein paar Anmerkunge hierzu: Die Krim und insbesondere Sevastopol ist gerade deshalb so wichitg für Russland: Moskau hat hier siene marode aber große Schwarzmeerflotte stationiert, direkt gegenüber vom zweitgrößten ukrainischen Marinehafen.
Diese ist der letzte Teil der russischen Streitkräft der tatsächlich noch ein geiwsses internationales Gewicht hat (Zugang zum Mittelmeerraum -> Rotes Meer -> indischer Ozean).
das brisante: es gibt keine Alternative zu Sevastopol als heimathafen: Zwar hat Russland eine eigene Schwarzmeerküste, an dieser gibt es aber keinen geographisch auch nur annäherndso geeigenten Ort für eine Stationierung.
Die zwei Häfen and denen man baut wären a) viel zu klein und b) ungeschützt - was bei schwerem Wellengang schwierigkeiten machen würde.
Dennoch sollte man begreifen das die Schwarzmeerflotte nciht der Grund für den Konflikt hier ist.
1) Sie st ein wichtiger wirtschaftlicher faktor (da hat die wirtin völlig recht) für die region (ebenso auch die ukrainische Flotte und die drei Posten der Küstenwache, sowie natürlich der handelshafen)
2) Russland riskiert erst durch den Konflikt eine mögliche Kündigung des Pachtvertrages.
Zwar hat der neue MP jazeniuk den vor der krimkrise in Frage gestellt, dass es dabei aber wneiger um den Vertrag als solchen als vielmehr um einzelne Bedingungen geht ist mit Sicherheit auch der russichen Führung bekannt.
Tatsächlich ist niemandem an einer militärischen Eskalation gelegen, weder der Bevölkerung, noch derr ukrainischen oder der russischen Seite.
Entsprechend war Unsicherheit eine gewisse nervosität und eine bedrückende, fast angsterfüllte Stimmung bei eigentlich allen vor Ort zu merken.
Ein paar Worte noch nach der Rückkehr...
... zum text oben:
1) Der Bericht oben weißt reichlich Lücken und Schreibfehler auf. Wir hatten wenig Zeit uns Notizen zu machen und irgendwie war das ja auch nicht das Kernvorhaben (zumindest nicht meines).
2) Ich erhebe überhaupt keinen Anspruch auf irgendeine Form von Objektivität oder Neutralität - folglich mag manch anderer völlig abweichende Stellungsnahmen von sich geben nach einer solchen Reise.
3) Neben aller Ernsthaftigkeit hatten wir viel Spaß und ich würde Lügen wenn ich behaupten würde dass wir ausschließlich ernsthaft recherchiert oder diskutiert hätten. Alles ist also auch mehr eine Stimmungsaufnahme als ein journalistisch wertvoller Bericht - sorry falls das unerwünscht ist.
... zur russischen Position:
1) Keine Frage, Russland braucht Sevastopol aus militärischen und vorallem aus aussenpolitischen Gründen, dass ist aber ganz sicher nicht der wesentliche Anlass für die aktuelle Krise.
2) Putin braucht die Zuspitzung, vorallem innenpolitisch. Hier sehen zumindest wir einen wesentlichen Grund für die Eskalation.
3) das in den Medien angesprochene Faustpfand steht völlig ausser Frage: Die Ukraine ist der letzte verbliebene, wirtschaftlich relevante "Ex-UdSSR" Staat der enge Beziehungen zu Russland hatte, hat und auch haben wird. Moskau muss versuchen die bislang stark zugunsten Rußlands gehenden Handelsbeziehungen weiterhin günstig zu halten (was an sich erst einmal völlig legitim ist). Angewiesen auf guten Handel sind jedoch beide Staaten.
4) eine milit. Eskalation wäre auch für Russland dramatisch, aus mehreren Gründen:
- Die Ukraine und Russland sind seit langer Zeit eng kooperierend in militärischen Belangen, es gibt viele direkte Kontakte. Folglich ist auf beiden Seiten das Interesse an Auseinandersetzungen innerhalb der Militärs mehr als begrenzt.
- Nach den schweren Problemen im ersten Tschetchenienkonflikt und im Krieg mit Georgien befindet sich Russlands Militär in einem umfassenden Umbauprozess - weite teile der in Frage kommenden Streitkräfte gelten als nur bedingt einsatzfähig, hinzu kommen gravierende logistische Probleme (die auch für die Gegenseite gelten).
- Im Vergleich zu den Konflikten in die Russland in den vergangenen 15 jahren involviert war sind die Ukrain. Militärs eine moderne und hochgerüstete Streitkraft. hinzu kommt das während Juschtschenkos Amstzeit die Offiziersstrukturen komplett umgebaut wurden, dass schrängt die Möglichkeit vermeintlicher Symphatisanten ein.
... zur ukrainischen Situation:
1) Für die Ukraine ist die Krise aktuell zweitranging, die finanziellen und wirtschaftlichen Herausforderugen wiegen schwerer, dass merkt man vorallem in Lviv aber auch in Kiev.
2) Es darf keinerlei Zweifel daran bestehen dass es sich um eine Besatzung handelt. Die Krim ist nicht nur internationalem Recht, sondern auch nach allen brauchbaren moralischen Richtlinien Teil des souveränen Staates der Ukraine. Für mich besteht kein Zweifel daran dass das auch alle ranghohen Politiker und Militärs in Russland so sehen - eine entsprechende Darstellung ist in Russland freilich aktuell kaum angemessen oder gewollt.
3) Die Schwierigkeiten zwischen russischspr. und ukrainischspr. Bevölkerungsteilen sind stark künstlich aufgebauscht. Wirkliche Schwierigkeiten existierten bislang bestenfalls in Großstädten wie Charkiv. Von einer Unterdrückung oder Ausbeutung, oder gar einer Gefährdung kann unserer Ansicht nach, auch auf der Krim, keine Rede sein.
4) die politischen Umwälzungen in der Ukraine stellen das Land vor viele gewichtige Herausforderungen:
- Soziale: natürlich müssen die nun künstlich entstandenen Gräben überwunden werden, dass wird sicher nicht leicht - Ziel muss eine Ukraine sein in der sich alle Bevölkerungsteile wahrgenommen und wohl fühlen - so ließe sich langfristig auch von der Vielfalt gemeinsam profitieren
- wirtschaftlich: ich denke die finanziellen und wirtschaftlichen Probleme sind bekannt, meines Erachtens sind sie aber noch gravierende als oft dargestellt, dazu kommt ein strukturelles: Die wirtschaftliche Lenkkraft liegt in zu wenigen Händen, die auch noch als dubios zu betrachten sind - zumindest in vielen Fällen
- politisch: Nicht nur die wachsenden Extremistengruppen sind eine Herausforderung, sondern vorallem die politischen Strukturen des Landes sollten umfassend überarbeitet werden. Ich glaube nicht das ein zentralistischer Einheitstaat in der Lage ist die sozialen und wirtschaftlichen Unterschiede ausreichend auszugleichen. Einige Autonomieforderungen der Krim sind nicht nur berechtigt, sondern könnten sogar, auf alle Teile des Landes angewandt, wichtige Fortschritte bedeuten.
... Druckmittel:
1) G8: Ist kaum ein eernst zunehmendes Drucmittel. Rußland ist ausschließlich aus diplomatischen Gründen aufgenommen worden, dass eigentliche aussenpolitische gewicht hält sich unlängst in Grenzen und der Einfluss Russlands innerhalb der G8 ist mehr als gering. zweifelsohne gibt es viele Mitgliedsländer die eh der meinung sind Russland gehöre nciht dazu. (dass ich kein fan der G8 bin brauche ich nicht erst zu sagen hoffentlich?)
2) Einfrieren von Konten: Sicher keine dumme idee, die Gefahr ist allerdings dass man der eh schon schwierigen Situation der Opposition in Russland noch einen Tritt versetzt, denn wenn man nicht genau darauf achtet wessen Konten man einfreiert läuft man Gefahr die letzte legal verbliebene Finanzierung der Gruppen zu kappen, die man m.E. unbedingt brauchen wird in Zukunft.
3) Freizügigkeit: Klar würde das gehen, Russland braucht sie viel dringender als z.B. die EU, nur würde man sich wohl Fragen müssen was von Europa bleibt wenn man ein der wneigen verblibenen guten Vorsätze auch ncoh über Bord wirft... (Anmerkung: ich bin radikaler Europabefürworter - keinesfalls jedoch ein EU-Fan - das wäre aber wohl ein anderes Thema)
4) Handelsboykott: Wäre für beide syeiten teuer und schmerzvoll, für die russische mitunter sogar dramatisch. nur würde es letzten endes wieder die Bevölkerung treffen und nicht irgendeinen der olis. Die würde daduirch aber sicher keineswegs zum putin gegner - wer das Glaubt schätzt m.E. die Stimmung in Russland ganz falsch ein.