So, jetzt ist Wochenende und ich habe Zeit, darauf zu antworten.
Mir scheint es schon sehr deutlich zu sein, dass er sich die Sachen, zu denen er etwas sagt und zu denen er nichts sagt, sehr genau aussucht - und Spekulationen zum Kennedy-Mord und dem WTC zählen nunmal nicht dazu. DAs kann man jetzt bewerten, wie man will, aber ich habe doch den Eindruck gewonnen, dass die Argumente von Chomsky überhaupt nicht zur Kenntnis genommen werden. Diese Argumente lassen sich im wesentlichen auf die Aussage reduzieren: Staaten beziehungsweise Regierungen lassen Menschen umbringen, warum sollte es also verwundern, wenn sich die ohnehin kriminelle Exekutive auch verselbständigen und gegen die Hand richten kann, die sie füttert. (Und es lässt sich wohl kaum bestreiten, dass gerade die politische Richtung, die sonst keinerlei Probleme mit exzessiver Gewaltanwendung der amerikanischen Administration hat, so lange sie sich auf das Ausland beschränkt, nämlich die nationalistische Rechte, bei WTC-Anschlag und Kennedy-Mord plötzlich ganz andere Töne hören lässt, weil sie sich gegen "Volksdeut..." äh, "...amerikaner" richtet.) Und: Spekulative Diskussionen über den Ablauf dieser Ereignisse lenken von den täglich stattfindenden Verbrechen der amerikanischen Regierung auf der ganzen Welt ab, indem sie suggerieren, dass diese Vorfälle der Ausnahmezustand seien, während sie doch tatsächlich den Normalfall darstellen.
Dass dieser Argumentation in den ganzen Kommentaren zu den Videos keinerlei Verständnis entgegengebracht wird, finde ich geradezu bezeichnend; noch absurder ist eigentlich nur, dass Chomsky als Apologet der US-Administration oder sogar als bezahlter Agent hingestellt wird. Wer das schreibt, hat einfach seine Schriften nicht gelesen und - oder - verstanden und kennt sein politisches Engagement nicht.
... erstmal Kuchen essen.