Hier nochmal ein kleiner Nachschlag zu Warhammer Online vom Stampmeister persönlich. Zunächst zur Qualität der Graphik, über die offensichtlich die verbreitete Meinung vorherrscht, sie sei ziemlich schlecht. Ästhetische Gesichtspunkte liegen natürlich immer im Auge des Betrachters, aber ich finde die Graphik von WAR, die ich auf den letzen Videos gesehen habe, wie gesagt, ziemlich gut. Natürlich bleibt das comichafte, das jedoch in der Warhammer-Welt selbst angelegt ist - sowohl die Tabletop-Figuren als auch die auf den Umschlägen der Romane und Regelbücher dargestellten Charaktere sind immer im Comicstil dargestellt. Auch sonst scheint mir die Graphik eher dem gegenwärtigen Standard zu entsprechen. Hier mal einige Videos, die das m.E. schön zeigen:
http://de.youtube.com/watch?v=uo_8EDk_aDA&feature=relatedhttp://de.youtube.com/watch?v=bcq-47JlOLUhttp://de.youtube.com/watch?v=mHRColavNEYhttp://de.youtube.com/watch?v=fL7DcFA4R0shttp://de.youtube.com/watch?v=luQEcY8mI20&feature=relatedhttp://de.youtube.com/watch?v=F33H9QPRH_UWie aber bereits angemerkt wurde, ist die Graphik bei einem MMO nicht alles. Ich meine sogar, dass die Graphik im Verhältnis zu den anderen Dingen, die ein MMO von einem Singleplayergame unterscheiden, ganz weit hinten anzusiedeln ist. Dementsprechend sind es auch eher andere Dinge, die ich an WAR ansprechend finde. Hierzu zählen vor allem der "Metacontent", das Gilden- und Allianzsystem und die Fähigkeiten der Klassen.
Mit Metacontent meine ich die Spielinhalte, die über reines Itemfarmen hinausgehen. Auch in WoW hat es so etwas mal gegeben, als es noch keine Serverübergreifenden BGs gab und die Hordenstammgruppe auf eine der Allianzstammgruppen getroffen ist. Jeder wollte gewinnen, nicht nur für phat Ehre und phat Marken, sondern weil es um den Sieg der einen Fraktion über die andere ging. WoW hat das nicht unterstützt und unterstützt es noch immer nicht, es war eher eine private Sache, die seit Einführung der Battlegroups obsolet geworden ist, da man die Gegenspieler nicht kennt und wirklich spannende Matches aus den bekannten Gründen eh nicht mehr zustandekommen. Diese Lücke wird WAR hoffentlich füllen: Jede PvE-Singlequest, PvE-Gruppenquest, PvP-Gruppenquest, jede Instanz, sei es PvE oder PvP und jede Belagerung wird mit dem Ziel geführt, die Vorherrschaft auf dem Server zu erringen, um schließlich die gegnerische Hauptstadt einnehmen zu können. Das führt hoffentlich nicht nur zu einer größeren Identifizierung der Spieler einer Seite untereinander, sondern auch zu einem gesunden Konnkurrenzdenken der Spieler gegenerischer Seiten gegeneinander. Die Berichte der Spieler von DAoC lassen da einiges erhoffen.
Damit bin ich auch schon beim nächsten Punkt - dem Gilden- und Allianzsystem - angelangt. Natürlich gibt es auch in WoW Gilden, doch sind die Möglichkeiten, die Gilden hier haben äußerst beschränkt, nämlich auf die Eingliederung neuer Mitglieder und das Tragen des Guildtags und des Gildenwappenrocks. Die Gründung von Allianzen wird überhaupt nicht unterstützt; nichtmal die Erstellung dedizierter Channel ist möglich. Dagegen sollen Gilden in WAR die Fähigkeit bekommen im Rang aufzusteigen, wodurch neue Fähigkeiten, Titel und Gegenstände bei gildeninternen Händlern zu erlangen sein sollen. Neben den klassischen Guildtags und Gildenwappenröcken soll es auch Gildenbanner geben, die ähnlich den PvP-Bannern in WoW, eine Buffaura geben. Ferner werden Dinge, die bislang extern verwaltet wurden, wie Raidplaner im Spiel selbst vorhanden sein. Schließlich wird es Gilden auch möglich sein, Festungen zu erobern und in Besitz zu nehmen, was jedoch eher eine kosteninvestiv als gewinnbringend sein soll. Gerüchtweise soll es auch Gildenhallen geben, in denen man seine Trophäen aufstellen können soll und in denen auch die Gildenhändler zu finden sein sollen. Auch die Gründung von Allianzen mit bis zu zehn Gilden wird vom Spiel unterstützt, inklusive separater Channel und Allianztags.
Der letzte Punkt, die Fähigkeiten der Klassen und Charaktere, ist sicher der umfangreichste, daher beschränke ich mich auf die wichtigsten Dinge. Verschiedene Klassen und unterschiedliche Fähigkeiten gibt es natürlich auch in WoW, allerdings ist der Umstand, dass jede Fraktion identische Klassen mit identischen Zaubern besitzt ziemlich stimmungslos und langweilig. In WAR wird es hingegen so sein, dass jede Rasse vier Archetypen besitzt. Jede Fraktion - Ordnung und Zerstörung - besitzt einander spiegelnde Klassen, die sich jedoch in Aussehen und Funktion unterscheiden. Grob gesagt, wird dies, sofern ich mich richtig erinnere, so aussehen:
Defensiver Tank: Auserwählter (Chaos) || Eisenbrecher (Zwerge)
Offensiver Tank: Schwarzork (Grünhäute) || Ritter des Sonnenordens (Imperium)
Hybrider Tank: Schwarzer Gardist (Dunkelelfen) || Schwertmeister (Hochelfen)
Nahkampfheiler: Jünger des Khorne (Dunkelelfen) || Sigmarpriester (Imperium)
Offensive Fernkampfheiler: Schamane (Grünhäute) || Erzmagier (Hochelfen)
Defensive Fernkampfheiler: Zelot (Chaos) || Runenpriester (Zwerge)
Nahkampfddler: Hexenkriegerin (Dunkelelfen), Chaosbarbar (Chaos
), Spalta (Grünhäute) || Hammerträger (Zwerge), Hexenjäger (Imperium), unbekannt (Hochelfen)
Fernkampfddler: Squigtreiba (Grünhäute), Zauberin (Dunkelfen), Magus (Chaos) || Feuerzauberer (Imperium), Maschinist (Zwerge), Schattenkrieger (Hochelfen)
Jede dieser Klassen soll auf unterschiedliche Weise zu individualisieren sein. Hierzu zählen unterschiedliche Boni, die man im Laufe der Zeit erwerben kann, von denen jedoch nur einige gleichzeitig aktiviert sein können, ferner verschidene Meisterschaftspfade, die am ehesten mit den Skillungen in WoW zu vergleichen sind und schließlich sogenannte Moralfertigkeiten, die über ein Kombopunktsystem während des Kampfes aktiviert werden können. Die Gesamtzahl all dieser Fähigkeiten soll weit über die Zahl der Fähigkeiten hinausgehen, die gleichzeitig benutzt werden können, so dass man jederzeit (so lange man sich nicht im Kampf befindet) die passendsten Fertigkeiten für die jeweilige Aufgabe - Angriff auf eine Festung oder Verteidigung einer Festung, Tanken im PvE oder Tanken PvP - auswählen kann. Sogenannte "Cookiecutterbuilds" werden damit hoffentlich der Vergangenheit angehören. (Zur Individualisierung sollen auch färbbare Rüstungen beitragen)
Das bringt mich auch gleich zum nächsten Punkt, der Unausgewogenheit der Klassen in den Bereichen PvE und PvP. In WoW ist es gegenwärtig so, dass es Klassen und Skillungen gibt, die im PvE einfach absolute Pflicht, im PvP hingegen bestenfalls überflüssig, schlimmstenfalls unbrauchbar sind. Dem soll in WAR nicht nur die Möglichkeit, Fertigkeiten "on the fly" zu wechseln, entgegenwirken, sondern auch der Aufbau dieser Fertigkeiten selbst. So werden beispielsweise tanklastige Skillungen sowohl im PvE als auch im PvP eine Daseinsberechtigung haben, da sich Spott nicht nur auf NPCs auswirkt, sondern auch auf PCs. Und zwar nicht im Sinne eines Kontrollverlusts des gegenerischen Spielers über seinen Charakter, sondern über Vor- und Nachteile, die mit dem Spott verbunden sind: Ist ein Gegner von der Fertigkeit betroffen, hat er die Wahl 50% weniger Schaden an seinem Ziel seiner Wahl zu machen oder den vollen Schaden an dem Spieler, der ihn verspottet hat etc.
Genug geschrieben für heute. Das sind jedenfalls die Gründe, weshalb ich mich mehr als je zuvor auf WAR freue.
so long
Der Stampmeister